Mittwoch, 19. April 2017

Mein CD Regal: Majesty

Majesty

Thunder Rider

Noise Art Records 2013

 




Majesty ist eine Band, welche die Gemüter spaltet. Die einen feiern die Band um Tarek Maghary für die Kompromisslosigkeit, mit der die Mannen den traditionellen Metal im 21. Jahrhundert am Leben erhalten. Die anderen kriegen bei den lyrischen Tieffliegern aller „Higher, Fire, Desire“ oder „Together, Battle, Metal“ einfach das kalte Kotzen.
Ich gehöre zu den erst genannten. Klar, die Texte sind definitiv nicht originel oder stark tiefgründig, aber eine gewisse Klischee Haftigkeit ist bei Heavy Metal eh schwer zu vermeiden. Gerade Live funktioniert das True Metal Konzept sehr gut, Majesty liefern eine gute Show ab und wissen genau, wie sie ihr Publikum begeistern können.
Natürlich kann man sagen: Manowar gibt es doch schon, wozu also brauch ich noch einmal genau das Gleiche? Wer die amerikanischen True Metaler für eine Variante der Muppetshow hält und der die Metal Klischees von Treue, Brüderlichkeit etc. zu aufgesetzt findet, macht natürlich auch einen Bogen um Majesty. Sowohl textlich als auch musikalisch schlagen sie genau in die gleiche Kerbe. Auf ihren Alben wird zusammen gestanden, gekämpft und tausendmal für den Metal gestorben. Was bei Manowar in der 10tausendsten Auflage jedoch verkrampft und albern klingt, kommt bei Majesty entspannt und frisch aus den Boxen gerauscht und weiß bestens zu unterhalten. Und genau deshalb steht „Thunder Rider“ in meinem CD Regal.

Trotz meiner Vorliebe für diese Art Musik sind Majesty jedoch lange Zeit komplett an mir vorbeigegangen. Bis ich sie auf einem Powerwolf Konzert 2013 in Speyer für mich entdeckte. Genau wie bei dem Schandmaul Konzert einige Jahre früher, auf dem ich Regicide  für mich entdeckt hatte, haben an diesem Abend die Vorbands wunderbar zum Hauptact gepasst. Zusammen mit Wisdom und Battle Beast gab es an diesem Abend ein Packet zu hören, dass jedem Freund von Heavy und Powermetal bestens zu unterhalten wusste. Majesty enterten als Drittes die Bühne und legten gleich von Beginn an eine unglaubliche Spielfreude an den Tag. Große Rockstar Posen, viel „ohoh“ Singspielchen und ein blendend aufgelegter Sänger machten einfach Spaß.

Was für mich Grund genug war, nach dem Konzert den Merchandise Stand aufzusuchen und mir ein T-Shirt von ihnen zu holen. Blöderweise scheint man davon auszugehen, dass der „echte“ Metalhead über 1,80 Meter groß ist und mindesten 80 Kilo auf den Wägstein bringt. In S war auf jeden Fall nichts zu finden, weshalb ich dann mich für die CD entschied.
Und tja, was soll ich dazu sagen: auf den 10 Tracks machen Majesty das, was sie am besten können: schnörkelosen Heavy Metal der kein Klischee auslässt. Songtitel wie „Anthem of Glory“ oder „Metal Union“ sagen auch schon alles aus und machen deutlich was einen erwartet. Freiheitsliebende Piraten, blutrünstige Metal-Mensch- Hybriden und weiße Zauberer: thematisch wird kein Klischee ausgelassen. Darüber kann man natürlich verächtlich lachen. Oder man macht sich eine Dose Bier auf und freut sich über die Platte. Den hier hört man Eindeutig: die Jungs machen genau das, worauf sie Bock haben. Und dass kann anstecken. 

Weiterlesen: Mein CD Regal: Altaria

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