Donnerstag, 9. Februar 2017

Mein CD-Regal: Stahlmagen


Stahlmagen

 

Imperium Forestris

 

2010






Göppingen. Eine kleine, beschauliche Stadt im Schwäbischen. Bekannt für, tja was eigentlich? Auf jeden Fall ist Göppingen Heimat der Band Stahlmagen, und die Arbeiten seit 2005 daran, dass ihre Stadt auch außerhalb des Stuttgarter Raums ein Begriff wird.


Kennengelernt habe ich die Jungs auf einem gemütlichen kleinen Konzert, wo mehrere Lokale Bands spielten. Ihr wisst schon, einer dieser Abende wo man für schmales Geld viel Musik bekommt. Wo man nicht weiß was auf einen zukommt, zum Teil weil man noch nie was von den Bands gehört hat, oder man schlicht und ergreifend das Bandlogo nicht entziffern konnte.
Solche Veranstaltungen können sich als wahre Wundertüten erweisen, und hin und wieder ist dann auch etwas dabei was einen komplett umhaut und man im Anschluss gleich den Merchandise Stand aufsucht. Stahlmagen ist so ein Fall. Was die Band in ihrer kurzen und energiegeladenen Show ablieferte war schwer zu beschreiben. Auf jeden Fall haben sie es geschafft, mit ihrem doch etwas eigenwilligen Stils das Publikum einzufangen und liesen mich glücklich und verschwitzt zurück. Klarer Fall, da musste die CD her.
Imperium Forestris beinhaltet 11 Tracks, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Band arbeitet ohne Scheuklappen. Growls, Gekeife, Klargesang. Blast Beats, schleppende Parts. Sämtliche Spielarten des Metals werden hier fröhlich vermischt. Ergänzt wird das ganze durch Genrefremde Instrumente, wie eine Geige, die dezent eingesetzt dem ganzen eine eigene Note verleihen.
So ergibt sich ein Mix, der schwer zu beschreiben ist und trotzdem in sich absolut schlüssig klingt. Das eher ruhige und schleppende „Oceans Rim“ und das kurze, knackige „What they really want“ zeigen dabei sehr gut, wie eine Band klingen kann wenn sie sich von Genre Schranken befreit und locker aufspielt. Nie klingt das ganze verkrampft oder gewollt, sondern tönt erfreulich frisch aus den Boxen.
Mit seiner eher düsteren Grundstimmung ist die Platte ein guter Begleiter für die eher grauen Tage, auch wenn sich mit „Friar“ ein absolut partytauglicher Track auf der Platte befindet. Vergleiche mit anderen Bands hinken ziemlich, wer aber auf eher düsteren extrem Metal steht sollte hier definitiv ein Ohr riskieren.

Bleibt zuletzt noch ein kleiner Blick auf das Artwork. Auf der Innenseite findet sich das Bandphoto. Hierzu wurden die Gesichter der Musiker ausgeschnitten und auf die Körper einer Volksmusikkapelle vor malerischer Alpenkulisse gesetzt. Finde ich jetzt nicht übertrieben lustig, schlägt aber in Sachen Originalität die Unmengen von „Wir stehen böse guckend im Wald“ Photos und zeigt: es schadet keinem wenn man nicht immer alles Bier ernst nimmt.

Für mich hat sich dieser Konzertbesuch auf jeden Fall gelohnt, Stahlmagen landet immer wieder in meiner Playlist.
Tja und was macht man, wenn an einem solchen Abend nur Bands dabei sind, die einem nicht zusagen? Nun, dann hatte man für schmales Geld einen interessanten Abend, konnte ein paar Bier trinken und sich ungezwungen mit den langhaarigen Bombenlegern seiner Region treffen. Auch wenn keine Perle wie Stahlmagen dabei ist - solche Konzerte lohnen sich immer.

Zum Informieren:
http://www.stahlmagen.de/
 

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